Geschichte der Jubiläen
und Gedenkfeiern der Reformation

Die Reformationsjubiläen wurden in Deutschland als Reaktion auf katholische Jubiläumsfeiern eingeführt.

In Deutschland

Die Beförderung der Reformationsjubiläen in Deutschland zwischen 1617 und 1917 verdankte sich der gemeinsamen Willensbildung politischer, universitärer und kirchlicher Autoritäten der protestantischen Länder. Diese verschiedenen Einrichtungen haben zusammen ein Modell für die Feier entwickelt, das klar im Gegensatz zu den Jubiläen der katholischen Kirche stand, bei denen der Ablass weiter gewährt wurde. Die protestantischen Institutionen konnten so ihre gerade in der Ablassfrage errungene Identität periodisch bekräftigen und auf diese Weise, jede in ihrem eigenen Interesse, eine lutherische, anti-römische Erinnerungskultur aufbauen.

In Frankreich und der Schweiz

Im katholischen, später laizistischen Frankreich bereitete und bereitet noch heute schon der Begriff eines protestantischen Jubiläums Probleme. Auch wenn Gedenkfeiern ethnischer „Minderheiten“ oder Genderfestivals seit Ende des 20. Jahrhunderts immer mehr in Mode kommen, widerstrebt es den protestantischen Kirchen in schmerzhafter Erinnerung an Brüche und Teilungen, den Status einer Minderheit für die protestantische Kirche zu verlangen.

Deswegen bleiben die Gedächtnisfeiern der Protestanten als einer Minderheit ohne staatliche Unterstützung und identitätsstiftendes Modell eine vertrauliche Angelegenheit.

Die Jubiläen der Refomierten in der Schweiz und in Genf vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts werden von den politischen, universitären und kirchlichen Autoritäten unterstützt und präsentieren sich wie abgeschwächte Nachahmungen der lutherischen Juibläen Deutschlands, da ihnen eine übereinstimmende zentrale Organisation fehlt.

2017

Die Jubiläumsfeierlichkeiten der Reformation werden in friedlicher und ökumenischer Art begangen.

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