Martin Luther
und die Reformation

Martin Luther, ein deutscher Augustinermönch, bestreitet das Dogma, wonach das Heil aus den Werken erwächst. Nach der Ächtung durch Papst Leo X. wird Luther zum Urheber der breiten Reformbewegung des 16. Jahrhunderts, aus der der Protestantismus entsteht.

 

Martin Luther (1483-1546)

  • Lutherdenkmal Worms

Martin Luther, seit 1505 Augustinermönch, wird Theologieprofessor im sächsischen Wittenberg. Seine Auflehnung gegen gewisse Bräuche in der katholischen Kirche beginnt 1517 mit dem Anschlag der 95 Thesen über den Ablasshandel.

Nachdem ihn der Papst wegen Häresie exkommuniziert hat, wird Luther zum Vater der protestantischen Reformation.

 

Die lutherische Reformation

Luther befasst sich mit einem der wichtigsten Begriffe der christlichen Theologie: Wird der Mensch durch den Glauben oder durch die Werke vor Gott gerechtfertigt? Die Rechtfertigung durch den Glauben und das Heil durch die Gnade sind seine Antworten.

Auf diesem Fundament errichtet Luther sein theologisches Werk, dessen Grundlage die Bibel ist.

Mit der politischen Unterstützung des Kurfürsten Friedrichs des Weisen setzt er die Reform ins Werk und organisiert eine neue Kirche in Deutschland.

Zeitgenossen Martin Luthers

Fünf Persönlichkeiten haben Luther bei der Umsetzung der Reform besonders geholfen beziehungsweise ihn bekämpft:

Philipp Melanchthon, Schüler und Nachfolger Martin Luthers, ist der Verfasser des Augsburger Bekenntnisses.

Erasmus unterstützte Luther lange. Nach langer Auseinandersetzung hat er dennoch die Position der Werkgerechtigkeit beibehalten.

Kaiser Karl V. hat als katholischer Herrscher die Reformation lange bekämpft, musste aber schließlich mit den protestantischen Fürsten Deutschlands auskommen.

Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, schützte Luther und half ihm, die Reformation zu verwirklichen.

Lucas Cranach, Maler und Freund Luthers, illustrierte Luthers Bibelübersetzung und gab sie heraus.

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