Die Katholiken

Die Katholiken stellen den zahlenmäßig stärksten Zweig des Christentums dar. Sie gehören der Römischen Kirche oder den mit Rom vereinten Ostkirchen an.

Die Römischen Katholiken

  • Papst Franziskus im Jahr 2015 © Wikimedia Commons
  • Petersdom in Rom (Italien)

So werden jene Christen bezeichnet, die der Katholisch-Apostolisch-Römischen Kirche unter der Autorität des Papstes oder den mit Rom vereinten Ostkirchen angehören.

Man nennt sie im Nahen Osten auch lateinische Kirchen im Gegensatz zu den Ostkirchen, die in ihren Liturgien kein Latein verwenden.

Nach dem Morgenländischen Schisma hat die katholische Kirche Konzile einberufen, die oft als ökumenisch bezeichnet wurden, aber in Wirklichkeit nur die katholischen Bischöfe versammeln.

Die drei letzten sind folgende:

  • das Konzil von Trient (1545-55 und 1559-63)

Doktrinäre und disziplinarische Reformen (Gegenreformation und katholische Reformation).

  • das Vatikanische Konzil (1870)

Primat des Papstes und päpstliche Unfehlbarkeit in Fragen des Dogmas.

  • Zweites Vatikanisches Konzil (1962-65)

Reform und Modernisierung der katholischen Kirche – Aufhebung der gegenseitigen Bannflüche zwischen den katholischen und orthodoxen Kirchen. Gründung eines Sekretariats zur Förderung der Einheit der Christen. Protestantische Beobachter sind dazu eingeladen.

Die Weiterentwicklungen der christlichen Konfessionen © Musée Virtuel du Protestantisme

Legende
A : Christen nestorianischer Herkunft                          A’ : Katholiken nestorianischer Herkunft
B : Christen monophysitischer Herkunft                     B’ : Katholiken monophysitischen Ursprungs
C : Katholiken orthodoxer Herkunft                             D : Katholiken vor dem Ostschisma
E : Christen malabarischer katholischer Herkunft   F : Katholiken malankarischer Herkunft
G : Katholiken des lateinischen Patriarchats von Jerusalem

Folgende Ostkirchen sind mit Rom vereint:

  • die maronitische Kirche (5. Jahrhundert) und die malabarische Kirche (5. Jahrhundert), die nie von Rom getrennt waren;
  • Kirchen, die aus den nestorianischen, monophysitischen und orthodoxen Kirchen entstanden sind und die sich im Laufe der Geschichte mit Rom vereint haben: aus diesem Grund werden sie oft „uniert“ genannt. Sie haben ihre Liturgie und ihre eigene Organisation beibehalten, an ihrer Spitze steht ein Patriarch oder ein Kirchenoberhaupt:
  • die chaldäische Kirche
  • die syrisch-malabarische katholische Kirche
  • die syrische katholische Kirche
  • die armenische katholische Kirche
  • die koptische katholische Kirche
  • die äthiopische katholische Kirche
  • die griechisch-katholische Kirche der Ukraine
  • die griechisch-katholische Kirche Rumäniens
  • die griechisch-melkitisch-katholische Kirche

Die Altkatholiken

Diese Christen sind aus dem römischen Katholizismus hervorgegangen, haben aber mit Rom gebrochen.

Die erste altkatholische Kirche wird 1724 in Utrecht (Niederlande) gegründet. Um sie herum gruppieren sich 150 Jahre später die Christen, die die vom Vatikanischen Konzil 1870 verkündeten Dogmen des Primats und der Unfehlbarkeit des Papstes ablehnen. Heute finden sie sich hauptsächlich in der Schweiz (die Katholisch-Christliche Kirche), in Deutschland, Österreich und in der Tschechischen Republik. Sie haben sich den Anglikanern angenähert, mit denen sie in Interkommunion stehen.

Bibliographie

  • Bücher

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