Die Berufsschulen

Im Zweiten Kaiserreich stieg die Zahl der Berufsschulen. Die Protestanten trugen dazu bei.

Geistliche Begleitung der Lehrlinge

  • Pfarrer Eugène Bersier (1831-1889) © S.H.P.F.

Viele Ausbildungszentren wurden vom Protestantismus finanziert. Sie standen unter Schirmherrschaft. Wohnheime wurden in der Nähe der Ausbildungszentren eingerichtet, die sich sowohl um die materiellen als auch geistigen Bedürfnisse der Lehrlinge kümmerten. So entstand 1857 das Protestantische Haus von Paris (Maison protestante de Paris).

1876 gründete der Pfarrer Eugène Bersier die Mädchengrundschule der Pariser Kirchengemeinde Etoile. Hinsichtlich der Religion war sie gemischt und bildete die Schülerinnen in verschiedenen handwerklichen Berufen aus, besonders Schneiderinnen.

Schulen für Erwachsene wurden geschaffen (in Mazamet, Nîmes, Paris), dieabends in den Schulen der Kinder betrieben wurden : So bestanden Berufsschule und Grundschulen nebeneinander. 1866 beschrieb der Pfarrer Ch. Gaudart in einer Rede vor der Hauptversammlung der SEIPF : « Hier gab ein Lehrer Physikunterricht, im Nebenraum übte man sich in technischem Zeichnen. Was mich jedoch am tiefsten beeindruckte, war zu sehen , wie 60 Arbeiter jeden Alters, jung und alt, lesen lernten…Noch ein paar Anstrengungen und Frankreich, besonders das protestantische Frankreich, braucht keinen Nachbarn mehr zu beneiden. » (in J.-Cl. Vinard, a.a.O. : ici un professeur donnait une leçon de physique, dans la salle voisine on s’exerçait au dessin des machines ; mais ce qui m’émut profondément ce fut de voir une soixantaine d’ouvriers de tout âge, jeunes ou vieux, qui apprenaient à lire… Encore quelques efforts et la France, spécialement la France protestante, n’aura rien à envier à ses voisins).

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