Saint-Jean-du-Gard (Gard)

1551 ist die ganze Bevölkerung von Saint-Jean-du-Gard dank dreier waldensischer Brüder, Pierre, Jean und François Barbier, die aus dem Piemont kamen, reformiert.

Eine protestantische Kirche im Zentrum des religiösen Lebens

  • Uhrenturm von Saint-Jean-du-Gard © O. d'Haussonville

Die Reformierten versammeln sich zunächst in Privathäusern oder bei gutem Wetter unter den Kastanienbäumen.

Von 1562 bis 1569 wird eine erste Kirche errichtet. In rechteckiger Form erhebt sie sich auf dem Platz zwischen dem Schloss und dem Haus mit den drei Giebeln. Eine große Tür ziert ihre Fassade. Zwei Seitentüren öffnen sich zum Platz Esplanade und der Rue Combe d’Aze.

Sie kann 800 bis 1 000 Gläubige fassen. Da es bis 1669 keinen Glockenturm gibt, benutzt man den, der ein Überbleibsel der ehemaligen Abtei ist (Tour de l’Horloge).

Im Inneren wird eine große Empore von Säulen getragen. Weitere Emporen und Galerien werden später hinzugefügt.

Am Ende des 16. Jahrhunderts gibt es nur noch 17 katholische Familien in Saint-Jean-du-Gard, daher wird die katholische Kirche abgetragen. Die protestantische Kirche wird zum Zentrum des religiösen und politischen Lebens der Stadt. Mehrere Synoden werden dort veranstaltet.

Vor der Widerrufung wird die protestantische Kirche im Februar 1685 dem Erdboden gleichgemacht. Die Steine werden 1686 zum Bau der katholischen Kirche wieder verwendet.

Erst 1822 bekommt Saint-Jean-du-Gard wieder eine protestantische Kirche.

Saint-Jean-du-Gard (Gard)

Saint-Jean-du-Gard

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Bibliographie

  • Bücher
    • DUBIEF Henri et POUJOL Jacques, La France protestante, Histoire et Lieux de mémoire, Max Chaleil éditeur, Montpellier, 1992, rééd. 2006, p. 450
    • LAURENT René, Promenade à travers les temples de France, Les Presses du Languedoc, Millau, 1996, p. 520
    • REYMOND Bernard, L’architecture religieuse des protestants, Labor et Fides, Genève, 1996

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