Marguerite d’Angoulême (1492-1549)

Königin von Navarra (1527-1549)

Als Schriftstellerin nimmt Marguerite d‘ Angoulême eine zentrale Stellung im kulturellen und geistigen Leben ihrer Zeit ein. Sie fördert die neuen Ideen.

Die Schwester des Königs

  • Marguerite d'Angoulême (1492-1549) © S.H.P.F.

Marguerite ist die Tochter von Charles d’Orléans, Herzog von Angoulême, und von Louise de Savoie. Sie ist die Schwester von François I, auf welchen sie ihr ganzes Leben lang grossen Einfluss ausübt. Auf diese Weise spielt sie eine wichtige politische Rolle am Königshof.

1507 heiratet sie Charles, Herzog von Alençon. 1525 verwitwet sie. 1527 heiratet sie in zweiter Ehe Henri d’Albret, König von Navarra. Ihre Tochter, Jeanne d’Albret, ist die Mutter von Henri de Navarre, dem zukünftigen Henri IV.

Eine Schriftstellerin

  • « Les marguerites de la marguerite de Marguerite de Navarre » (ein Teil ihrer Dichtungen) © Collection privée

Marguerite nimmt eine besondere Stellung im kulturellen Leben ihrer Zeit ein. Dank ihrer grossen Kultur und ihres unstillbaren Wissensdurstes- sie kann Griechisch, Latein und Italienisch- ist ihre intellektuelle Ausstrahlung beträchtlich und macht ihr Schloss von Nerac zu einem herausragenden Mittelpunkt des Humanismus.

Wie zahlreiche Humanisten ihrer Zeit, ist auch sie empfänglich für neue Ideen. Sie protegiert zahlreiche Protestanten und empfängt sie an ihrem Hof.

Ab 1517 verbindet sie eine Freundschaft mit Lefèvre d’Etaples und dem Bischof von Meaux, Briçonnet. Wie diese kommt sie der Reforamtion nahe, ohne mit der Kirche zu brechen.

Ihr dichterisches Werk erreicht zu ihrer Zeit höchstes literarisches Niveau. Ihre unter dem Titel Marguerites de la Marguerite des Princesses zusammengefassten Gedichte werden 1547 in Lyon herausgegeben. Ihr bekanntestes Werk ist L’Heptameron, eine Sammlung von Erzählungen in der Art des Decamerone von Boccaccio.

Bibliographie

  • Bücher
    • CERATI Marie, Marguerite de Navarre, Éd. du Sorbier, Paris, 1981
    • DEJEAN Jean-Luc, Marguerite de Navarre, Fayard, Paris, 1987

Dazugehörige Rundgänge

Dazugehörige Vermerke