Henri Zuber (1844-1909)

Der aus einer großen elsässischen Industriellenfamilie stammende Henri Zuber (1844-1909) war ein vielgereister Landschaftsmaler. Er begann seine Karriere in der kaiserlichen Marine und hatte die Gelegenheit zu einer außergewöhnlichen Weltreise. Von dieser langen Reise zurück schlug er die Laufbahn eines Malers ein und ließ sich endgültig in Paris nieder. Von da an arbeitete er sein Leben lang in Frankreich, wobei er seine Landschaften und die Motive für seine Werke außerhalb von jeder künstlerischen Bewegung wählte.

Anfänge in der Marine

  • Etang à Orchamp © Collection privée
  • Ferme à Sonderdorf © Collection privée

Henri Zuber wurde in Rixheim bei Mühlhausen geboren in der für ihre großen Panoramabilder berühmten Manufaktur Jean Zuber&Co. Trotz seiner großen Zeichenbegabung wählt er auf Drängen seiner Eltern eine Karriere in der Schifffahrt und hat Gelegenheit, an den Kriegszügen im Fernen Osten teilzunehmen, während deren er in Zeichnungen, Aquarellen und Erzählungen unaufhörlich seine Entdeckungen festhält. So hat er ergreifende Bilder über das China und Japan des 19. Jahrhunderts hinterlassen.

Aber seine Leidenschaft für die Malerei lässt ihn diesen Weg verlassen und 1868 tritt er in das Atelier von Charles Gleyre (1806-1874) ein, in dem seine eigentliche Ausbildung zum Beruf des Malers beginnt: vor allem mit dem Erlernen der Ölmalerei, in der er sich bis dahin kaum versucht hatte.

Leben in Paris

  • Platanen in Begnins
  • Aquarelle d'Henri Zuber © Collection privée

Er lässt sich in Paris nieder.Während er die Mauern der Hauptstadt in der Festung des Mont Valérien verteidigt, erlebt er die Niederlage Frankreichs und dann die unruhigen Zeiten der Kommune als sehr schmerzlich.

Am 20 Juli 1871 heiratet er in Paris Madeleine Oppermann, Tochter von Louis Oppermann, einem protestantischen Pariser Bankier. Unglücklicherweise verliert er einige Jahre später seine Frau; 1883 heiratet er in zweiter Ehe Hélène Risler. Aus beiden Ehen werden Henri Zuber sieben Kinder geboren.

Seine ganze Zeit widmet er der Malerei. Er malt in Paris, in der Ile-de-France, reist viel und lässt sich mit der Familie zu längeren Aufenthalten im Frühjahr oder im Herbst in zahlreichen französischen Regionen nieder, aber auch in der Schweiz, in Holland und England.

Sein Werk

  • Aquarelle d'Henri Zuber © Collection privée

Während seiner ganzen Karriere als Maler stellt er im Salon der französischen Künstler und im Salon der Aquarellmaler aus, unter denen er eine herausragende Persönlichkeit war; seine Werke werden in zahlreichen Museen in Frankreich und im Ausland aufbewahrt.

Die Sympathie, die er erregte, seine Liebenswürdigkeit und sein aufrechter Geist sowie sein Talent wurden von allen geschätzt.

Seine Forschungen über die Einwirkung des Lichts, den Flug der Wolken in einem wechselnden Himmel, die Spiegelungen des Wassers haben diesen anerkannten Landschaftmaler sein ganzes Leben lang inspiriert.

Seine künstlerischen Vorlieben gelten unter seinen Vorgängern Claude Gellée, genannt Le Lorrain (1600-1682), dessen Himmelsdarstellungen in seinen großen klassischen Kompositionen er schätzt, aber auch den englischen Landschaftsmalern wie Constable ( 1776-1837) und Bonington (1802-1828), einem bemerkenswerten Aquarellmaler, oder den holländischen Malern, Meistern von Landschaften in wechselnden Stimmungen.

Er bewundert ebenfalls einige seiner direkten Vorgänger. So nennt er als Inspirationsquellen diejenigen, die die Malerei in der Beobachtung von Natur und Leben am weitesten vorangebracht haben: Camille Coret (1796-1875) und Gustave Courbet (1819-177), aber er hält sich heraus aus der großen Erneuerungsbewegung der Malerei, die die Impressionisten, seine Zeitgenossen, verkörpern.

Bibliographie

  • Bücher
    • BLECH Denis, Henri Zuber : De Pékin à Paris, itinéraire d’une passion (1844-1909), Somogy, Paris, 2009

Dazugehörige Vermerke